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Handel

Grundsätzliches

Vorab sei angemerkt, dass der Handel im Multiplayer fast immer verboten ist, da er in Kombination mit einem Waffenstillstand von mindestens 40 Minuten signifikant stärker ist als eine herkömmliche Eco, die auf Rohstoffveredlung basiert. In seltenen Fällen kommt es dennoch vor, dass man sich darauf verständigt, Handel zu erlauben. Dann ist es auf jeden Fall von Vorteil, zu wissen, was es damit auf sich hat.

Im Folgenden soll zuerst anhand eines Beispiels demonstriert werden, wie man mit Handel dauerhaft viel mehr Ressourcen kaufen als verkaufen kann. Anschließend wird noch grob auf einen Aufbau für den Multiplayer eingegangen, bei dem der Fokus auf Handel liegt. Hierfür sollte auch das Vorwissen aus den Abschnitten zum Siedlungsaufbau (vor allem der frühe Spielverlauf) bereits vorhanden sein (Grundlegendes zum Mapstart).


Den Marktplatz ausnutzen

Die im folgenden Beispiel verwendeten Zahlen entsprechen nicht der Realität, sondern sind frei gewählt, spiegeln aber in etwa das tatsächliche Verhalten des Handels wieder.

Vorab noch eine Anmerkung: Handeln bedeutet, regelmäßig sehr viel klicken zu müssen. Standardmäßig kannst du die Handelsmenge nur in 50er Schritten erhöhen. Wenn du Strg gedrückt hältst und dann klickst, erhöhst du den Handel um 250 pro Klick. Im Multiplayer ist diese Schrittweite teilweise auf 1000 erhöht. Auf Kimichuras MP-Server kannst du sogar mit dem Cursor auf das entsprechende Feld im Handelsmenü fahren und dann einfach die gewünschte Menge mit der Tastatur eingeben.

Nun zum eigentlichen Beispiel:

Nehmen wir also zuerst an, wir haben nur einen Marktplatz. Auf diesem wollen wir Schwefel kaufen und dafür Holz verkaufen. Da Schwefel zu Beginn sehr wenig und Holz sehr viel wert ist, können wir 2000 Schwefel für 800 Holz kaufen. Sobald der Handel fertig ist, werden die entsprechenden Preis-Parameter im Spiel angepasst, die den Wert der Ressourcen am Marktplatz festlegen. Wenn wir nach diesem Handel also erneut Schwefel kaufen wollen, müssen wir für 2000 Schwefel schon 1600 Holz zahlen, weil Schwefel durch den letzten Handel im Wert gestiegen und Holz im Wert gesunken ist. Wiederholt man diesen Prozess an einem einzelnen Marktplatz, wird das Holz immer wertloser und Schwefel immer wertvoller, so dass wir bei jedem konsekutiven Handel mehr Holz bezahlen müssen, um 2000 Schwefel zu kaufen.

Der entscheidende Punkt ist, dass der Wert der Ressourcen am Marktplatz erst angepasst wird, nachdem(!) der Handel abgeschlossen ist. Das ermöglicht es dir, mehrere Marktplätze zu bauen und gleichzeitig auf allen zu handeln.

Also neues Spiel, neues Glück. Angenommen, du hast bereits drei Marktplätze gebaut. Jetzt kannst du auf allen drei Marktplätzen schnell hintereinander den selben Handel in Auftrag geben. Nehmen wir die Zahlen von vorhin: Du kaufst auf allen 3 Marktplätzen 2000 Schwefel für 800 Holz. Dann lässt du die Handel laufen und stellst Folgendes fest: Du hast alle drei Handel zum ursprünglichen, sehr profitablen Preis gestartet. Die Preise für die Ressourcen werden allerdings drei Mal angepasst(!), nämlich jeweils dann, wenn einer der Marktplätze seinen Handel abschließt. Es sieht für das Spiel so aus, als ob du zuerst 2000 Schwefel für 800 Holz, dann nochmal 2000 Schwefel für 1600 Holz und dann nochmal Schwefel für noch mehr Holz gekauft hättest. Man kann hier schon erkennen, dass dieses Vorgehen zu einer sehr starken Entwertung von Holz und einer sehr starken Aufwertung von Schwefel führt.

Wenn alle drei Marktplätze fertig gehandelt haben, verfügst du über 6000 Schwefel, gleichzeitig ist Schwefel sehr viel wert und Holz sehr wenig. Das bedeutet, dass du jetzt sehr viel Holz für Schwefel zurückkaufen kannst. Die so erzeugte Inflation ist umso stärker, je mehr Marktplätze du hast und je größer die Handel sind, die du abschließt.

Auf die oben beschriebene Weise wird dann immer hin und her gehandelt, sodass sich die Inflation immer weiter (bis zu einem gewissen Limit) hochschaukelt. Wichtig ist, immer zu warten, bis in einem Durchgang alle Handel abgeschlossen sind, bevor man die Rückhandel beginnt.

Probiere es ruhig ein Mal im Singleplayer aus, vier Marktplätze reichen bereits aus, um diese Inflation zu erzeugen, allerdings sollten dann auch die Handel immer etwas größer sein (2000+ gehandelte Ressourcen).

Du musst außerdem nicht zwangsläufig Holz zurückkaufen, nachdem du zuerst Schwefel gekauft hast. Da Schwefel sehr viel wert ist, kannst du in der Theorie auch andere lukrative Handel starten. Wenn du beispielsweise dringend Stein benötigst, kannst du auch Stein für Schwefel kaufen und erst anschließend wieder Holz für Stein (Du handelst dann im größeren Kreis).

Im Multiplayer ist es jedoch immer zu empfehlen, mit Holz hin und her zu handeln, weil dadurch die maximale Effizienz erreicht wird. Wenn du erstmal Schwefel gekauft und dann Holz zurückgekauft hast, oder diesen Vorgang schon zwei Mal wiederholt hast, kannst du auch etwas Variation in den Handel bringen. Beispiel: Angenommen du hast bereits acht Marktplätze, könntest du mit 4 Marktplätzen Schwefel für Holz kaufen und mit 4 Marktplätzen Eisen für Holz. Wichtig dabei ist, dass die selbe Ressource verkauft wird (in diesem Fall Holz). Um die Inflation wieder entsprechend umzukehren, sollten die Rückhandel aber identisch sein. Folglich solltest du bei 4 Marktplätzen Holz für Eisen kaufen und auf den übrigen 4 Holz für Schwefel.

Dieses Verfahren kann man auf beliebig viele Marktplätze ausweiten und somit im späteren Spielverlauf alle für den Kampf relevanten Ressourcen (Taler, Eisen, Schwefel) gleichzeitig einkaufen.


Ein möglicher Aufbau für den Multiplayer

Nun, da du weißt, wie man den Handel ausnutzt, um eine herkömmliche Eco zu übertrumpfen, können wir noch einen Blick darauf werfen, wie ein Multiplayer-Aufbau aussehen könnte, wenn Handel erlaubt ist.

Die ersten 3 Zahltage sind ident mit dem Standard-Aufbau, danach gibt es allerdings schon Abweichungen. Du baust nur etwa 5-7 Ziegelhütten, um deinen Zahltag ein wenig anzuheben. Du möchtest nicht zu viel Stein und Holz ausgeben, da Marktplätze diesbezüglich ziemlich teuer sind. Diese 5-7 Ziegelhütten solltest du dann schnellstmöglich mit Haus und Hof versorgen, um eine kleine Lehmeco stehen zu haben, die nützlich ist, um die Lager zu Marktplätzen auszubauen, sowie die Händler mit Häusern und Höfen zu versorgen. Der Großteil deiner Leibeigenen sollte dann Steine und Holz hacken.

Wie üblich erforschst du sofort bei Erhalt des Zahltags nach Fertigstellung der Festung das Handelswesen. Baue dann drei - oder noch besser vier - Lager, und zwar so, dass du diese mit Haus und Hof versorgen kannst, sobald sie zu Marktplätzen ausgebaut wurden, ohne dass andere Arbeiter diese Plätze belegen.

Während du diese vier Marktplätze baust, solltest du Holz ansammeln, idealerweise 3-4k. Sobald du das Holz beisammen hast und die Marktplätze stehen und versorgt sind, startest du auf allen Marktplätzen direkt hintereinander möglichst gleich große Handel. Das könnte beispielsweise wie folgt aussehen: Du hast vier Marktplätze und gerade 3,5k Holz. Alle Handel zu starten, dauert ein wenig, also kannst du auf 3,6k aufrunden, weil das schön durch vier teilbar ist. Dementsprechend startest du dann auf allen deinen Marktplätzen Handel, in denen du so viel Schwefel kaufst, dass du ca. 900 Holz dafür zahlen musst.

Wenn du das halbwegs schnell hinbekommst, hast du den schwierigsten Teil eigentlich schon geschafft. Ab jetzt ist es wichtig, immer mehr Marktplätze hinzuzubauen, bis du etwa 16-20 Stück hast. Außerdem solltest du direkt nach Handelswesen wiederum Buchdruck erforschen und mit dem Bau von Uhren beginnen, sobald du deine ersten Handel in Auftrag gegeben hast. In einem Spiel mit Handel solltest du auf jeden Fall eine Motivation von 300% anstreben. Da Händler Ressourcen praktisch aus dem Nichts erschaffen und dabei auch noch wesentlich schneller sind als alle anderen Veredler im Spiel, können damit die hohen (Taler-)Kosten, die für all die Uhren anfallen, gerechtfertigt werden. Denke außerdem daran, neu hinzugebaute Marktplätze immer möglichst schnell mit Wohnhaus und Bauernhof zu versorgen.

Sobald deine ersten Handel durch sind, musst du, wie im vorigen Beispiel schon beschrieben, wieder Holz zurückkaufen und mit Schwefel bezahlen. Das kannst du eventuell schon mit mehr als vier Marktplätzen machen. So schaukelt sich die Inflation dann immer weiter auf, weil mit jedem Handel mehr Marktplätze dazukommen und mehr Ressourcen im Spiel sind. Vergiss vor lauter Handeln nicht, alle notwendigen Technologien zu erforschen und auch Gebäude wie Schmiede, Sägewerk und Büchsenmacher (je nachdem, welche Truppen du rekrutieren willst bzw. erlaubt sind) zu bauen.

Während du noch neue Marktplätze hinzubaust, ist es außerdem wichtig, nur auf jenen neue Handel zu starten, die bereits vollständig mit Haus und Hof versorgt sind und deren Händler auch schon aus dem Dorfzentrum gekommen sind. Sonst kann es dir passieren, dass in einem „Handelsdurchgang“ alle Marktplätze bis auf einen schon längst fertig gehandelt haben, und dieser eine wesentlich länger braucht, weil er entweder spät oder noch gar nicht mit Haus und Bauernhof versorgt wurde. Dadurch kann viel wertvolle Handelszeit verloren gehen, weil du eben keinen neuen Handelsdurchgang starten möchtest, bevor der letzte Handelsdurchgang nicht auf allen Marktplätzen abgeschlossen wurde.

Um schneller Uhren bauen zu können, empfiehlt es sich außerdem, nicht übermäßig viele Leibeigene zu rekrutieren (ca. 150-160 bei 3 DZ). Bedenke auch, dass du üblicherweise keine Steineco baust, wenn du mit Handel spielst, weshalb du mehr Steine mit Leibeigenen beschaffen musst, als in einem normalen Spiel. Wenn die Steinhaufen alle weggehackt wurden, kannst du deine Steingrube abreißen und die Leibeigenen dorthin zum Hacken schicken.

Ich empfehle, das Prinzip des Handels erstmal in Ruhe im Singleplayer zu üben, bevor man zur hektischen Version des Multiplayer-Aufbaus übergeht. Wird dieser Aufbau richtig ausgeführt, kann man am Ende des Waffenstillstandes von 40 Minuten mit Handel bereits etwa doppelt so viele Ressourcen haben, wie man unter den selben Bedingungen mit einer herkömmlichen Eco hätte. Dafür kann das Handeln während des Kampfes im späteren Spielverlauf etwas stressig werden.


Kurzübersicht

- Beginn wie üblich

- Nur etwa 5-7 Ziegler

- 3-4 Marktplätze mit Haus und Hof bauen, 3-4k Holz sammeln und so schnell wie möglich ersten Handel starten

- Siedlung weiter ausbauen → mehr Leibeigene, Dorfzentren ausbauen, mehr Marktplätze, Uhren (300% Motivation)

- Möglichst durchgehend Holz und Kampfressourcen (Taler, Eisen, Schwefel) hin- und herhandeln

- Einzelne Veredlungsgebäude (Schmiede, Büchsenmacherei, Sägewerk) für Technologien bauen (nahe der Festung/Zitadelle, damit Arbeiter nicht ständig mit Händlern kollidieren und diese damit aufhalten)

- 16-20 Marktplätze sollten für 3 DZ ausreichen. Vor Ende des Waffenstillstandes wie üblich Militärgebäude bauen und der Spaß kann beginnen

Viel Spaß beim Klicken! :D


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multiplayer/trade.txt · Zuletzt geändert: 2024/08/04 16:44 von hunter