Inhaltsverzeichnis

Das Mittelspiel

Dieser Abschnitt enthält Tipps zum Aufbau der Wirtschaft ab Fertigstellung der Festung bis hin zum Ende des Waffenstillstands.


Einleitung

Wenn schwere Kavallerie und Kanonen verboten sind, sind leichte Scharfschützen die überlegenen Fernkämpfer und Schwertkämpfer die überlegenen Nahkämpfer. Da es auf vielen Maps enge Stellen (z.B. Palisadentore) gibt, die man als Angreifer früher oder später durchqueren muss, und leichte Scharfschützen dort den Schwertkämpfern überlegen sind, bilden die leichten Scharfschützen den Großteil, wenn nicht sogar die Gesamtheit jeder kompetitiven Armee im Multiplayer.

Dein Ziel ist es nun, bis zum Ende des Waffenstillstands eine Wirtschaft aufzubauen, die in etwa Taler und Schwefel im Verhältnis 2:1 erzeugt, um möglichst viele leichte Scharfschützen ausbilden zu können. Da Alchimistenhütten und Banken viel Stein kosten, baut man üblicherweise zuerst Steinmetzhütten, da diese viel schneller Steine veredeln können, als man sie mit Leibeigenen hacken könnte. Steinmetzhütten kosten wiederum ziemlich viel Lehm, weshalb wir zuerst eine mehr oder weniger funktionierende Lehmwirtschaft benötigen. Günstigerweise hast du vor dem Ausbau zur Festung schon einige Ziegelhütten gebaut. Dort wird jetzt wieder angesetzt.

Dieser Teil des Aufbaus beinhaltet außerdem auch die Rekrutierung der ersten Armee, die man meistens unmittelbar vor oder unmittelbar nach Ende des Waffenstillstands (abhängig vom Spielstil und der Größe der Map) rekrutiert.

Die folgenden Unterkapitel sind außerdem in ihrer chronologischen Abfolge nicht mehr so eindeutig wie jene im frühen Spielverlauf, da sie vom Spielstil des Spielers und der gespielten Map abhängen. Man sollte sich zwar ungefähr an die Reihenfolge halten, wenn man die Reihenfolge eins zu eins übernehmen möchte, könnte das den Aufbau aber unnötig verlangsamen.


Die Lehmwirtschaft

Du hast nun eine Festung und beginnst, sobald du den nächsten Zahltag bekommen hast, direkt mit der Erforschung von Handelswesen. Diese Technologie ist eine der essenziellsten Technologien im Multiplayer und ist der Hauptgrund dafür, dass du genau zu diesem Zeitpunkt deine Festung gebaut hast.

Anmerkung: Im Spiel mit vier Dorfzentren gibst du die Festung üblicherweise genau einen Zahltag später (also beim 6. Zahltag) in Auftrag. Zwar hast du es dann nicht übermäßig eilig damit, Handelswesen zu erforschen, weil du auch schon mit Bildung und dem Bau von Gemeindezentren auf 400 Bevölkerungsplatz kommen kannst, du möchtest anschließend aber auch zügig Buchdruck erforschen, um Uhren zu bauen. Genaueres zu den Uhren und Motivation folgt etwas später.

Baue deine Dorfzentren immer dann weiter aus, wenn du dich dem Bevölkerungslimit näherst. Bedenke also bereits beim Ausbilden neuer Leibeigener, dass du eventuell 150 Taler pro Gemeindezentrum (bzw. 200 Taler pro Stadtzentrum) übrig lassen musst, sonst kannst du möglicherweise beim nächsten Zahltag keine Leibeigenen ausbilden oder hast keinen Platz mehr für neue Arbeiter mehr, weil du bereits am Bevölkerungslimit angekommen bist.

Da der Ausbau von Dorfzentren viel Stein kostet, und du nebenbei noch weitere Ziegelhütten bauen willst, solltest du die meisten neuen Leibeigenen zum Steine hacken schicken, außerdem sollten ein paar mehr auf Lehm. Sobald du dein erstes Stadtzentrum hast, solltest du außerdem die Technologie „Hochwertige Schuhe“ erforschen, um die Laufgeschwindigkeit deiner Leibeigenen und Arbeiter permanent zu erhöhen.

Üblicherweise möchte man es vermeiden, von einer Bauressource (Lehm, Holz, Stein) einen großen Überschuss zu haben. Allerdings ergibt sich durch die vielen Dorfzentrumsausbauten, die alle Lehm und Stein kosten, zwangsläufig ein Holzüberschuss (manchmal 1000+). In diesem Fall ist das aber gar nicht ungewollt, denn das Holz kannst du bald sehr gut gebrauchen und wirst es sicher wieder los.

Nun zum eigentlichen Kernpunkt dieses Abschnitts, der Lehmwirtschaft. Du hast bereits vor dem Bau der Festung mit der Lehmwirtschaft angefangen, indem du Ziegelhütten rund um deine Lehmmine errichtet hast. Ohne Wohnhaus und Bauernhof und noch dazu mit niedriger Motivation kann hier allerdings kaum die Rede von einer Wirtschaft sein, da die Ziegelbrenner kaum etwas veredeln. Während du die Festung baust und Handelswesen erforschst, sowie deine Dorfzentren langsam ausbaust, baust du vorerst weiter Ziegelhütten. Im typischen Multiplayer-Spiel baust du etwa 14-18 Stück davon.

Noch während du alle diese Ziegelhütten baust, solltest du deine neuen Leibeigenen vermehrt zum Lehm schicken, um nachher genug Lehm für Wohnhäuser zu haben (grundsätzlich solltest du deine Leibeigenen aber immer so verteilen, dass du so viel Lehm, Holz und Stein produzierst, dass kein gravierender Überschuss von einer Ressource entsteht).

Ziegelbrenner sind im Vergleich ziemlich langsame Veredler und werden diesbezüglich nur noch von den Sägewerkern unterboten. Deshalb ist es grundsätzlich effizienter, die Ziegelbrenner nur mit einem Wohnhaus zu versorgen, da Wohnhäuser günstiger sind als Bauernhöfe und den Arbeitern aber gleichzeitig mehr Ausdauer geben, als es nur ein Bauernhof tun würde.

Es ist aber auch nicht grundsätzlich falsch, die Lehmwirtschaft vollständig mit Wohnhaus und Bauernhof zu versorgen. Das kann vor allem dann nützlich sein, wenn du eine große Eisenwirtschaft aufbauen willst, oder wenn es nur wenig Bauplatz gibt. Wenn es wenig Bauplatz gibt und die Minen alle etwas näher beieinander sind, hast du nämlich dass Problem, dass die Ziegelbrenner später die Bauernhöfe belegen, die eigentlich für deine Alchimisten oder Steinmetze vorgesehen waren.

Wann belegt ein Siedler einen Platz in einem Bauernhof und wann nicht? In erster Linie geht es um den Abstand (tatsächlich gelaufener Weg, nicht Luftlinie) zwischen dem Arbeitsplatz eines Siedlers und dem Wohnhaus/Bauernhof, das/den der Siedler belegen soll. Für die ungefähre Distanz bekommt man recht schnell ein gutes Gefühl, diese ist nämlich auch schon beim Bau der Kapelle entscheidend. Aber was ist, wenn mehr Arbeiter in der Nähe eines Wohnhauses oder Bauernhofs arbeiten, als darin Platz finden? Sekundär wird der Platz im Wohnhaus/Bauernhof nach Ankunft des Siedlers in der Siedlung vergeben. Das bedeutet, dass jene Siedler zuerst einen Platz bekommen, die schon länger in deiner Siedlung arbeiten. Versorgst du deine Ziegler also nicht mit Haus und Hof, musst du später aufpassen, dass du die Wohnhäuser und Bauernhöfe für andere Veredler nicht in Reichweite der Ziegler baust, weil diese sonst Priorität über die meisten anderen Arbeiter bekommen.

Gehen wir davon aus, dass du deine Ziegelbrenner erstmal nur mit einem Wohnhaus versorgen möchtest. Beginne mit dem Bau der Wohnhäuser, sobald du den Lehm dafür zur Verfügung hast. Bedenke, dass in einer Ziegelhütte nur vier Arbeiter sind, in einem Wohnhaus aber sechs Arbeiter Platz finden. Für 18 Ziegelhütten müsstest du damit genau 12 Wohnhäuser errichten, um alle Ziegelbrenner zu versorgen. Spätestens sobald Handelswesen erforscht ist, solltest du außerdem mindestens eine deiner Hochschulen zur Universität ausbauen, wenn du das nicht bereits getan hast.

Die Versorgung der Ziegelbrenner mit Wohnhaus und Bauernhof wird nicht einwandfrei funktionieren, weil du außerdem noch Gelehrte und Bergarbeiter hast, die ebenfalls einen Schlafplatz wollen und Priorität über die Ziegelbrenner haben. Baue deswegen am besten parallel auch Häuser und Bauernhöfe für alle Gruben und Hochschulen/Universitäten in der Nähe deiner Ziegelhütten.

Während du mit dem Bau deiner letzten Ziegelhütten und der Wohnhäuser beschäftigt bist, solltest du außerdem die Forschungen Zahnrad und Buchdruck in Auftrag geben. Zahnrad benötigst du gleich für den Aufbau der Steinwirtschaft, Buchdruck versetzt dich in die Lage, Uhren bauen zu können und bringt dich einen Schritt näher zur Technologie Büchereien, nach deren Erforschung du dir keine Sorgen mehr um deine Motivation machen musst.

Wenn du bis hierhin alles richtig gemacht hast, solltest du etwa nach 20 Minuten Spielzeit deine Lehmwirtschaft fertig aufgebaut haben. Außerdem hast du einen guten Teil deiner Bevölkerung mit einem Schlafplatz versorgt und vielleicht auch schon einige Gruben mit Bauernhöfen ausgestattet. Außerdem hast du mittlerweile zwischen 150 und 200 Leibeigene und kannst aufhören, neue Leibeigene anzuwerben.

Nun, da du ein gutes Lehmeinkommen und einen soliden Zahltag hast, kannst du damit beginnen, deine Steinwirtschaft aufzubauen, sobald Zahnrad fertig geforscht ist. Den Großteil deiner Leibeigenen, die zu diesem Zeitpunkt noch Steine hacken, kannst du jetzt auf Holz und Lehm schicken. Das Holz brauchst du einerseits für Uhren, mit deren Bau du beginnen solltest, sobald du Buchdruck erforscht hast, andererseits für die Steinmetze und die Wohnhäuser, mit denen du die Steinmetze versorgst.


Die Steinwirtschaft

Motivation

Was ist Motivation überhaupt und was bringt sie? Du beginnst grundsätzlich immer mit einer Motivation von 100%. Hohe Steuern und Überstunden wirken sich negativ auf die Motivation deiner Arbeiter aus, dagegen wirken sich niedrige Steuern, Segnungen, sowie der Bau von Kapellen/Kirchen/Kathedralen und Verzierungsgebäuden positiv auf die Motivation aus. Auf die Leibeigenen hat die Motivation keinerlei Einfluss. Wenn die Durchschnittsmotivation deiner Siedler unter 30% sinkt, kommen keine neuen Siedler mehr aus dem Dorfzentrum, bis die Motivation sich wieder erhöht hat. Sinkt die Motivation eines Arbeiters unter 25%, verlässt er die Siedlung. Letzere Fälle will man im Multiplayer um jeden Preis vermeiden!

Achtung: Die Motivation, die dir links unten unter deiner Rohstoffübersicht angezeigt wird, ist die Durchschnittsmotivation aller deiner Siedler. Das bedeutet, dass abhängig davon, in welcher Reihenfolge du deine Siedler segnest, diese eine unterschiedliche Motivation haben und die Motivation eines einzelnen Siedlers dementsprechend auch niedriger sein kann als der angezeigte Wert. Es ist dir als Spieler nicht möglich, die genaue Motivation eines einzelnen Arbeiters zu bestimmen, du kannst dich aber an seiner Stimmung orientieren (erkennbar an der Farbe der Gedankenblase, die aufscheint, wenn du Tab drückst oder einen Arbeiter selektierst). Ist die Gedankenblase rot, hat der Arbeiter weniger als 70% Motivation und du solltest seine Bevölkerungsgruppe so bald wie möglich wieder segnen.

Tipp: Wenn du siehst, dass die Motivation deiner Siedler früh im Spiel schon gefährlich nahe an die 30% kommt, kann es sinnvoll sein, ein paar Blumen zu bauen oder den nächsten Zahltag auf „normal“ zu stellen, um vorerst keine weitere Motivation zu verlieren. Das gibt dir dann etwas mehr Zeit, besonders unmotivierte Arbeiter zu segnen und den nächsten Zahltag dann wieder auf „sehr hoch“ zu stellen. Wenn du deine Kapelle früh genug baust und regelmäßig abwechselnd die ersten beiden Bevölkerungsgruppen segnest, sollte dieser Fall aber gar nie eintreten.

Motivation kann dir aber nicht nur zum Verhängnis werden, sie kann deiner Wirtschaft auch gewaltige Vorteile einbringen. Erhöhst du die Motivation deiner Siedler mit Verzierungsgebäuden über 100%, werden sie stetig effektiver. Motivierte Arbeiter bekommen durch die Rast im Bauernhof und im Wohnhaus mehr Ausdauer als unmotivierte Arbeiter. Ein Arbeiter, der 300% Motivation und ein Wohnhaus hat, kann also deutlich länger arbeiten, als ein Arbeiter mit 100% Motivation und einem Wohnhaus. Das bedeutet aber auch, dass du, um die Vorzüge der Motivation voll auskosten zu können, Wohnhäuser und Bauernhöfe bauen musst. Es bringt praktisch überhaupt nichts, deine Motivation stark zu erhöhen, wenn du nur wenige oder gar keine Wohnhäuser oder Bauernhöfe hast! Üblicherweise erhöht man die Motivation mit Uhren.

Uhren

Warum Uhren? Uhren sind ein Verzierungsgebäude und ihr einziger Zweck ist es, die Motivation deiner Arbeiter zu erhöhen. Wenn du eine Uhr baust, erhöht sich gleichzeitig permanent (bis zum Abriss der Uhr) die maximale Motivation deiner Arbeiter (bis zu einem Maximum von 300%) und einmalig die momentane Motivation deiner Arbeiter. Uhren sind deshalb besonders beliebt, weil sie nur Taler und Holz kosten und Holz kann man mit Leibeigenen doppelt so schnell abbauen wie alle anderen Ressourcen.

Wie viel Motivation ist optimal? Das ist eine Frage, die du dir in jedem Spiel von neuem stellen solltest, denn die Antwort hängt immer von den gespielten Regeln, der Karte und deinem eigenen Spielstil ab. Eine einfache Antwort wäre natürlich, die Motivation immer auf 300% zu bringen. Um das zu erreichen, benötigst du allerdings eine Kathedrale (die selbst 36% Motivation gibt), sowie 39 Uhren. Eine Uhr kostet dich aber 300 Taler und 100 Holz, womit du bei 39 Uhren bei totalen Kosten von 11700 Talern (!) und 3900 Holz bist. Wenn du alle diese Ressourcen in Uhren investierst, hast du möglicherweise bei Ende des Waffenstillstands viel weniger Taler als ein Gegner, der weniger Uhren gebaut hat.

Generell lässt sich sagen, dass einige Uhren nie schaden können. Wenn du defensiv spielen möchtest, kann es sich auch lohnen, direkt eine sehr hohe Motivation anzustreben (250-300%). Wenn du offensiv spielen möchtest und damit rechnest, dass das Spiel nach Ende des Waffenstillstands nicht viel länger als 20 Minuten dauern wird, kannst du auch mit weniger Motivation spielen (150-200%). Im Teamgame solltest du dich mit deinem Team absprechen, ob ihr alle defensiv oder eher offensiv spielen wollt. Meistens ist es jedoch so, dass man in Teamgames mit 6+ Spielern eher mit hoher Motivation(200+) spielt, da diese Spiele im Regelfall etwas länger dauern und man dadurch die Chance hat, durch die bessere Wirtschaft die durch die Uhren verlorenen Taler locker wieder reinzuholen.

Steinmetzhütten

Nachdem du Buchdruck und Zahnrad nun bereits erforscht hast, kannst du als nächstes Flaschenzug und Legierungen in Auftrag geben (oder auch zuerst noch Alchimie, falls du es noch nicht erforscht hast). Flaschenzug benötigst du, um eine Steinmetzhütte zu einer Steinmetze ausbauen zu können. In dieser Steinmetze kannst du dann später Maurerhandwerk erforschen, um deine Gebäude widerstandsfähiger zu machen. Legierungen bringt dich einen Schritt näher an Chemie, die du haben möchtest, um Bergwerke zu bauen.

Neben dem Bau von Uhren kannst du nun auch mit der Errichtung von Steinmetzhütten beginnen. Dabei kannst du dich je nach Spielstil im Prinzip wieder zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden. Entweder du baust viele Steinmetzhütten (14-18), um deinen Zahltag weiter schnell zu erhöhen, oder du baust etwas weniger Steinmetzhütten (10-12), und versorgst diese mit Haus und Hof, um die maximale Effizienz zu erzeugen. Wenn du viele Steinmetzhütten baust, versorgst du diese nur mit einem Wohnhaus, weil du sonst viel zu viele Steine erzeugen würdest und dich die ganzen zusätzlichen Bauernhöfe auch viele Ressourcen kosten würden. Falls du weniger Steinmetzhütten mit Haus und Bauernhof bauen willst, musst du darauf achten, diese mit genügend Abstand zur Lehmwirtschaft zu bauen, damit die Ziegelbrenner den Steinmetzen nicht die Plätze in den Bauernhöfen wegnehmen.

In beiden Fällen empfiehlt es sich, die ersten 3-5 Steinmetzhütten in der Nähe des Steinbruchs zu bauen, und für die restlichen Steinmetzhütten unweit des Steinbruchs ein Lager zu bauen. Die restlichen Steinmetzhütten baust du dann rund um dieses Lager oder auch zur Festung, die ja gleichzeitig auch als Lager fungiert. Damit deine Steinwirtschaft von Beginn an richtig durchstartet, solltest du nicht zuerst alle Steinmetzhütten bauen und erst dann mit der Errichtung von Wohnhäusern (und Bauernhöfen) beginnen (so wie du es in etwa bei der Lehmwirtschaft gemacht hast), sondern die Wohnhäuser (und Bauernhöfe) schon nebenbei aufbauen.

Während du mit dem Aufbau deiner Steinwirtschaft beschäftigt bist, baust du vielleicht auch gerade noch dein letztes Gemeindezentrum zu einem Stadtzentrum aus und wirst dich bald deinem Bevölkerungslimit nähern.

Wichtig: Wenn du innerhalb des Waffenstillstands dein Bevölkerungslimit erreichst, entlasse immer(!) nur Leibeigene, um Platz zu schaffen. Reiß keine Gebäude ab, auch keine Ziegelhütten oder Hochschulen/Universitäten, solange diese noch etwas zum Forschen haben, das für den Multiplayer-Modus von Relevanz ist. Du möchtest deinen Zahltag nämlich immer so hoch wie möglich halten! Achte immer auf dein Bevölkerungslimit und versuche immer möglichst schnell ein paar Leibeigene zu entlassen, sobald du das Bevölkerungslimit erreichst, damit neue Arbeiter nicht lange daran gehindert werden, aus dem Dorfzentrum zu kommen. Welche Leibeigenen du entlässt, ist dir überlassen. Grundsätzlich lohnt sich immer ein Blick auf deine momentanen Ressourcen. Du entlässt dann einfach eine Handvoll Leibeigene, die gerade eine Ressource beschaffen, von der du gerade am meisten hast oder die du demnächst am wenigsten benötigst.

Nach Legierungen und Flaschenzug solltest du mit der Erforschung von Mathematik und Metallurgie beginnen. Außerdem kannst du jetzt eine deiner Steinmetzhütten zur Steinmetze ausbauen. Denk außerdem daran, immer beim Zahltag direkt neue Uhren zu bauen, so lange, bis du deine Wunschmotivation erreicht hast.

Der gesamte Aufbau der Steinwirtschaft sollte je nach Map nur etwa 5-7 Minuten in Anspruch nehmen! Das klingt nach wenig im Vergleich mit der Lehmwirtschaft, ist aber durchaus schaffbar, da du zu diesem Zeitpunkt im Spiel ja schon viel mehr Leibeigene hast und auch ein zusätzliches Lehmeinkommen durch deine ganzen Ziegelhütten.

Die Zitadelle und weitere Forschungen

Wenn du dich deinem Ziel an zu bauenden Steinmetzhütten näherst, kannst du nebenbei auch schon mit dem Bau deiner ersten Alchimistenhütten beginnen, wenn du Holz und Stein übrig hast. Die Fertigstellung der ersten Alchimistenhütte ermöglicht dir außerdem den Ausbau zur Zitadelle (falls die Steinmetze nicht schon vorher fertig geworden ist und der Ausbau dadurch bereits ermöglicht wurde). Du solltest den Ausbau beginnen, sobald deine Steinwirtschaft fertig aufgebaut und zumindest vollständig mit Wohnhäusern versorgt ist.

Außerdem ist dies ein guter Zeitpunkt (da du jetzt ein gutes Einkommen von allen Bauressourcen hast), deine Gruben zu Stollen auszubauen und diese vollständig mit Wohnhäusern und Bauernhöfen zu versorgen, falls du das nicht schon getan hast. Mathematik sollte schnell erforscht sein, gib direkt danach auch noch Fernglas und darauf noch Luntenschloss in Auftrag (idealerweise ist Luntenschloss fertig erforscht, sobald deine Zitadelle fertig wird).

Wenn die Steinwirtschaft fertig ist, kannst du außerdem einen Teil deiner Leibeigenen vom Lehm abziehen und zum Holz hacken schicken, da der Lehmbedarf jetzt nicht mehr ganz so hoch ist. Nun, da du ein sehr gutes Einkommen an Lehm, Holz und Stein hast, kannst du in Windeseile alle möglichen Gebäude aus dem Boden stampfen und dich nun der „Kampfwirtschaft“ widmen. Diese wird deshalb als solche bezeichnet, weil sie der Erzeugung der Kampfressourcen (Taler, Eisen und Schwefel) dient.


Die Schwefelwirtschaft

Deine Steinwirtschaft wird kurz nach ihrer Fertigstellung schon auf Hochtouren laufen, was dich sehr schnell neue Alchimistenhütten bauen lässt. Baue ca. 14-16 Alchimistenhütten, um bis Ende des Waffenstillstands ausreichend Schwefel produzieren zu können. Versorge die Alchimisten nach Möglichkeit vollständig mit Wohnhäusern und Bauernhöfen! Die Schwefelwirtschaft wirst du nämlich bis zum Ende des Spiels behalten und möchtest deshalb natürlich, dass sie möglichst effizient arbeitet.

Errichte auch hier die ersten Alchimistenhütten direkt neben deinen Schwefelminen. Wenn dir dort der Platz ausgeht, kannst du auch ein oder sogar zwei weitere Lager bauen und die Alchimistenhütten um diese Lager bauen. Damit stellst du sicher, dass deine Arbeiter möglichst kurze Laufwege haben, wenn sie neue Ressourcen zur Veredelung abholen. Achte bei der Schwefelwirtschaft besonders gut darauf, dass du alle Arbeiter mit Haus und Hof versorgst. Sonst wirst du bei Ende des Waffenstillstandes ein sehr gravierendes Ungleichgewicht im Verhältnis zwischen Talern und Schwefel haben.

Sobald deine Zitadelle fertig ist, beginnst du mit der Erforschung von Büchereien. Starte spätestens jetzt den Ausbau von der Kapelle zur Kirche.

Wenn du auch einige Schwertkämpfer in deine Armee mischen willst, solltest du etwa an diesem Punkt 1-3 Grobschmieden neben deine Eisenminen bauen und diese mit Wohnhäusern und Bauernhöfen versorgen.

Chemie

Nun gilt es noch abzuwägen, ob du Chemie erforschen willst. Grundsätzlich ist es eine sehr gute Technologie, da Bergwerke sehr effizient im Ressourcenabbau sind. Sie ist aber auch ziemlich teuer und der Ausbau der Stollen sorgt ebenfalls dafür, dass du eine Weile keine Ressourcen bekommst. Wenn du einen schnellen, überfallartigen Angriff (Rush) durchführen willst, kannst du auf diese Technologie verzichten, da sie etwas Zeit braucht, um sich zu rentieren und du ohne diese Technologie bei Ende des Waffenstillstands mehr Eisen und Schwefel haben kannst. In den allermeisten Fällen und generell in größeren Teamspielen ist die Technologie aber zu empfehlen. Dann solltest du sie möglichst schnell nach Fertigstellung der Zitadelle erforschen, um möglichst schnell Bergwerke zu haben und deren Nutzen zu maximieren.

Vorbereitungen für die Scharfschützen

Nun musst du noch an eine geeignete Stelle (bei den Schwefelminen, bei einem Lager oder bei der Zitadelle) deine Büchsenmacherei platzieren. Sobald sie steht, solltest du mit der Erforschung der Technologien für deine Scharfschützen beginnen, damit du alle vier Technologien vor Ende des Waffenstillstands fertig hast.

Sobald entweder Büchereien oder Chemie fertig geforscht ist, musst du dann noch Gezogener Lauf erforschen, um deine Büchsenmacherei ausbauen und die restlichen beiden Technologien für Scharfschützen erforschen zu können.

Wenn Büchereien fertig ist, gib umgehend den Ausbau der Kirche zur Kathedrale in Auftrag. Dann kannst du endlich mit einem Klick alle deine Siedler segnen und musst dir nicht mehr merken, welche Bevölkerungsgruppe du zuletzt gesegnet hast.

Wenn Chemie fertig ist, baue möglichst bald deine Schwefelstollen zu Bergwerken aus. Wenn du überschüssiges Eisen hast, kannst du auch direkt deinen Steinstollen zum Bergwerk ausbauen. Wenn du außerdem schon Schieden gebaut hast und mit Schwertkämpfern spielen willst, solltest du auch die Eisenstollen zu Bergwerken ausbauen. Der Lehmstollen wird meistens nicht zum Bergwerk ausgebaut, weil gegen Ende des Waffenstillstands ohnehin ein Lehmüberschuss entsteht und im späteren Spielverlauf kaum noch Lehm benötigt wird.


Beginn der Talerwirtschaft und letzte Vorbereitungen

Wenn du mit der Schwefelwirtschaft fertig bist, kannst du auch schon mit dem Bau von Banken beginnen. Davon möchtest du im späteren Spielverlauf ebenfalls ziemlich viele haben (14-20+). Zu diesem Zeitpunkt sollten alle deine verbleibenden Leibeigenen Holz hacken, weil das Stein- und Lehmeinkommen aus den jeweiligen Wirtschaften hoch genug ist. Wenn du nun sehr viele Banken baust, hast du zwar einen hohen Zahltag, musst aber mehr Leibeigene entlassen und bekommst dadurch weniger Holz. Außerdem hast du beim Ende des Waffenstillstands dann weniger Platz für Soldaten. Wenn du defensiv spielen willst, ist das in Ordnung, wenn du offensiv spielen willst, solltest du vor Ende des Waffenstillstands aber höchstens eine Handvoll Banken bauen. Wenn du Holzmangel und Steinüberschuss hast, kannst du die Banken auch zu Schatzkammern ausbauen, anstatt weitere Banken zu bauen.

Sobald nun auch Gezogener Lauf erforscht ist, kannst du deine Büchsenmacherei zur Manufaktur ausbauen und die beiden verbleibenden Technologien für deine Scharfschützen erforschen. Wenn du auch Schwertkämpfer machen willst, baue eine deiner Grobschmieden zur Feinschmiede aus und erforsche die für die Schwertkämpfer relevanten Technologien (1. und 3. Reihe).

Tipp: Büchsenmacher veredeln Schwefel langsamer als Alchimisten. Es ist im Multiplayer daher üblich, die Büchsenmanufaktur auf Überstunden zu stellen, sobald alle Technologien für die Scharfschützen erforscht sind. Das bewirkt, dass die Büchsenmacher immer wieder die Siedlung verlassen und so Platz für Soldaten oder andere Arbeiter machen. Die Büchsenmanufaktur darfst du aber keinesfalls abreißen, weil du sonst keine Scharfschützen mehr rekrutieren kannst!

Vergiss außerdem nicht, Stehendes Heer zu erforschen, damit du Schießplätze bauen kannst. Beginne etwa vier Minuten vor Ende des Waffenstillstands damit, eine Taverne und mehrere Schießplätze (mindestens 3 Stück) zu bauen. Errichte diese Gebäude in der Nähe der Front, damit deine Soldaten einen möglichst kurzen Laufweg zur Front haben.

Tipp: Baue einen deiner Schießplätze zur Schießanlage aus (diese Schießanlage sollte nicht ganz vorne an der Front stehen, weil du in Schießanlagen wesentlich langsamer rekrutierst als in Schießplätzen!). Erforsche in der Schießanlage dann die Technologie Meisterschütze. Diese Technologie erhöht die Laufgeschwindigkeit deiner Schützen und Scharfschützen (auch wenn in der Beschreibung etwas anderes steht!) und sollte deshalb immer erforscht werden. Wenn du Schwertkämpfer verwenden möchtest, kannst du an dieser Stelle auch noch eine Kaserne und eine Garnison bauen und in dieser Marschieren erforschen.

Vorbereitungen für den Kampf

Rekrutiere dann 2-3 Kundschafter in deiner Taverne und stelle sie so auf, dass du siehst, ob dein Gegenüber schon rekrutiert, falls die Map das zulässt. Auf manchen Maps ist so viel neutrales Land zwischen deinem Land und dem deines Gegners, dass es nicht möglich ist, direkt mit Kundschaftern ins Feindesland zu spähen. Rekrutiere die Kundschafter trotzdem und lass sie in die Richtung des Feindes spähen, um einen möglichen Angriff frühzeitig zu erkennen. Sie sind in der Offensive ebenso nützlich wie in der Defensive, du solltest sie einfach nicht vergessen und immer möglichst aktiv spähen, um ein gutes Bild davon zu bekommen, was dein Gegner im Schild führt.

Kurz vor Ende des Waffenstillstands reißt du dann deine komplette Lehmwirtschaft (alle Ziegelhütten + Stollen), fast deine komplette Steinwirtschaft (abgesehen von 1-2 Steinmetzen und der Mine), sowie deine Hochschulen/Universitäten ab. Außerdem entlässt du deine restlichen Leibeigenen, bis du nur noch etwa 10-16 Stück hast. Parallel dazu beginnst du mit der Rekrutierung deiner ersten Armee. Um defensiv gut aufgestellt zu sein, solltest du zumindest eine Armee von 150 Soldaten rekrutieren, was 30 Truppen Scharfschützen entspricht. Wenn du direkt in die Offensive gehen willst, solltest du mindestens 180 Soldaten haben (36 Truppen).

Es wird an dieser Stelle bewusst keine genaue Zeit genannt, wann du mit dem Abriss deiner Wirtschaft und der Rekrutierung deiner Armee beginnen sollst, weil dieser Zeitpunkt vom Spielstil abhängt. Sprich dich im Teamgame auf jeden Fall mit deinem Team ab, wann ihr mit der Rekrutierung beginnt.

Kurzübersicht

- Handelswesen erforschen

- 14-18 Ziegelhütten bauen, Ziegelhütten mit Wohnhäusern versorgen

- Buchdruck und Zahnrad erforschen

- 10-16 Steinmetze bauen, mit Wohnhaus (und Bauernhof) versorgen, Uhren bauen

- Flaschenzug und Legierungen erforschen

- Gruben zu Stollen ausbauen und mit Haus und Hof versorgen

- Mathematik, Metallurgie und Fernglas erforschen

- 14-16 Alchemistenhütten mit Haus und Hof, Zitadelle bauen, Luntenschloss erforschen

- Kapelle zur Kirche ausbauen, Chemie und Büchereien erforschen

- Kirche zur Kathedrale ausbauen, Stollen ausbauen, Gezogener Lauf erforschen, Büchsenmacherei bauen

- Technologien für Scharfschützen erforschen, Büchsenmacherei zur Büchsenmanufaktur ausbauen

- Restliche Technologien für Scharfschützen erforschen, erste Banken bauen

- Schießplätze und Taverne bauen, Meisterschütze erforschen, Kundschafter ausbilden

- Lehm- und Steinwirtschaft, sowie Universitäten abreißen, Leibeigene entlassen, Armee rekrutieren


Das Ende des Waffenstillstands ist nun erreicht. Im Idealfall hast du jetzt eine schlagkräftige Armee und eine gute Wirtschaft. Um die Wirtschaft jetzt noch so umzuformen, dass du in etwa ein 2:1-Verhältnis von Talern zu Schwefel halten kannst, sieh hier nach. → FIXME (Außerdem kommen im hier verlinkten Artikel noch ein paar zusätzliche Ausführungen zur Eiseneco und weitere Erläuterungen dazu, warum der Aufbau so gespielt wird, wie er gespielt wird - worauf in diesem Artikel aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet wurde)

Wenn du dir noch ein paar Tipps zum Kampf holen willst, klick hier. → FIXME